TONY OXLEY
Tony Oxley, geb. 1938 in Sheffield (GB), ist ein äußerst einflussreicher Schlagzeuger im Bereich der experimentellen und improvisierten Musik. Mit den vielen Trommeln, Becken und Glocken seines Instruments erzeugt er „intrikate Klangflächen“ (Ulrich Kurth), die im Ideal als vertikale statt (wie etwa im Jazz üblich) horizontale Musik wahrnehmbar sind.
Im Alter von 8 Jahren lernte er als Autodidakt Klavier; sein erstes Schlagzeug erhielt er mit 17 Jahren. Während des Militärdienstes (1957–1960) erhielt er eine Ausbildung im Schlagzeugspiel und in Musiktheorie. Von 1960 bis 1964 leitete er ein Jazzquartett in Sheffield. Zusammen mit Derek Bailey und Gavin Bryars gründete er die von 1963 bis 1966 in Sheffield bestehende Gruppe Joseph Holbrooke, die nach einer Beschäftigung mit der Neuen Wiener Schule als eine der ersten ab 1965 ausschließlich frei improvisierte Musik spielte. Anschließend in London begleitete er als Haustrommler des Ronnie Scott Club unter anderem Sonny Rollins und Bill Evans, spielte aber auch auf John McLaughlins Album „Extrapolation“ und nahm zwei Platten unter eigenem Namen mit einem Quintett bzw. Sextett auf, zu dem neben Bailey Kenny Wheeler, Evan Parker und Jeff Clyne gehörten.
1970 gründete er zusammen mit Derek Bailey und Evan Parker die Plattenfirma Incus, eines der ersten Labels, das sich auf frei improvisierte Musik spezialisierte. Seit 1974 leitete er eigene kleinere Ensembles und war Mitglied des London Jazz Composer’s Orchestra. In den 1980er Jahren leitete er ein Oktett mit Didier Levallet sowie eine Großformation, das „Celebration Orchestra“. Nach einer ersten Duobegegnung in Berlin mit Cecyl Taylor („Leaf Palm Hand“ 1988) trat er von 1989 bis 1991 im Trio mit Taylor und William Parker auf, seit zehn Jahren regelmäßig im Duo mit Taylor. Ab 1978 spielte er häufig in Gruppen um Ali Haurand (zunächst mit Alan Skidmore, später mit Gerd Dudek). Daneben begleitete er Tomasz Stańko, Bill Dixon, Antony Braxton und John Surman.
1998 veranstaltete der WDR zu Oxleys sechzigsten Geburtstag ein großes Konzert mit diversen Jazzgrößen (Cecil Taylor usw.); dabei kam es auch zur Re-Union (und ersten CD-Aufnahmen von Improvisationen) von Joseph Holbrooke.
Oxley benutzt ein sehr eigenwillig zusammengestelltes Schlagzeugset, dessen Klang er durch den Einsatz diverser elektronischer Geräte verändert.
(Quelle: Wikipedia)
Aufgrund des fortgeschrittenen Alters und der damit verbundenen beschränkten Mobilität wird Tony Oxley leider nicht live dabei sein können. Als Videoprojektion vorgeführt werden ein Teil seiner eigenen Bilder, die zusätzlich von ihm auch vertont wurden.