Olli Holland

OLLI HOLLAND

Olli Holland

Audio-Installation, Vernissage:
02.04.2020, 19:30 Uhr, Galerie KUB

Audio-Installation:
03. – 05.04.2020, 13:00 – 17:00 Uhr, Galerie KUB

Der in Leipzig lebende Olli Holland experimentiert seit 2007 mit selbstspielenden Apparaturen und physisch-digitaler Rückkopplung insbesondere im Kontext musikalischer Improvisation. Zuvor studierte er Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar sowie Pädagogik an der Uni Bielefeld.
Verschiedenste Projekte im Schnittbereich zwischen Experimental-, Improvistions- und Popularmusik (HOLIS, Firm & Wagen, LLLL u. a.). Seit 2016 stetige Weiterentwicklung der Sound-Installation N.E.W.S. // N.O.W.S. Seit 2019 Idee und Realisation von Klanginstallationen und interaktiven Bühnen für Tanz- und Theaterprojekte.

Mit der Vernissage der Audio-Installation N.E.W.S. // N.O.W.S von Olli Holland wird das „Trommelfälle – Festival für experimentelles Schlagwerkspiel“ am Donnerstag, 02.04.2020 in der Galerie KUB offiziell eröffnet. Diese wird dort als Dauerinstallation während der Fortdauer des Festivals (03.04. – 05.04.) zwischen 13:00 Uhr und 17:00 Uhr frei zu begehen sein.

Die Audio-Installation N.E.W.S. // N.O.W.S.

Vier historische Marschtrommeln nebst Spiel-Apparatur stehen in vier Himmelsrichtungen verteilt auf Ständern. Die Apparaturen bestehen aus jeweils einem Lautsprecher nebst daran montiertem Drumstick. Sie werden mit Sprachsignalen aus weltweiten Radionachrichten angesteuert, die eindigitaler Algorithmus in Echtzeit nach aleatorischen Gesetzmäßigkeiten arrangiert. Eine analoge Schaltung wandelt anschließend die Sprachrhythmen in extreme Bewegungen der Lautsprechermembranen um, so dass die Trommeln synchron zum gesprochenen Wort angeschlagen werden. Die einzelnen Schlagzeilen wiederholen sich stoisch bis zum Ende ihrer Halbwertszeit und werden dann von einem neuen Mantra abgelöst. Es entsteht ein auf- und abziehender Klangnebel aus Sprache und Geräusch, in der die Zuhörer versuchen müssen, sich selbst zu verorten. Die algorithmische Wichtung der Segmente entspricht dabei realweltlichen Verhältnissen: So erklingen verbreitete Sprachen häufiger als seltene, für die Prominenz einzelner Sender wurden Hörerreichweiten ausgewertet, und zur Bestimmung der durchschnittlichen Wiederholungszahl und Varianz von Schlagzeilen wurden Stichproben durchgeführt. Die Arbeit lässt sich so auch als wissenschaftlich angelehnte „Verklanglichung“ der medialen Umwelt lesen.