Hannes Lingens

HANNES LINGENS

Hannes Lingens

Trio – 05.04.2020, 17:15 Uhr, Kulturnhalle

Hannes Lingens (*1980 bei Hamburg) lebt als Schlagzeuger, Akkordeonist und Komponist in Halle (Saale) und Berlin. 2003-07 studierte er Jazz-Schlagzeug bei Günter „Baby“ Sommer und Michael Griener in Dresden. Er ist aktiver Teil einer europäischen Szene für experimentelle Musik, Improvisation und Jazz. Sein besonderes Interesse gilt dabei egalitär organisierten Formen. Diese Haltung findet sich auch in seinen Kompositionen wieder, die als grafische Partituren, Kartenspiele oder textliche Spielvorschläge die Hierarchie zwischen Komponist und Ausführenden hinterfragen.

Er ist Mitinitiator der Ensembles Obliq, Musaeum Clausum und Die Hochstapler und des Musikerkollektivs Umlaut Berlin. Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig mit Künstler*innen wie Peter Ablinger, Félicie Bazelaire, Hannes Buder, Johnny Chang, Sven-Åke Johansson, Jonas Kocher, Phill Niblock, Takako Suzuki, Chiyoko Szlavnics oder John Tilbury zusammen.

Er trat unter anderem bei den Festivals Moers, Météo, Jazz Fest Berlin und in der Philharmonie Paris auf. Gastspielreisen führten ihn in die meisten europäischen Länder, nach Japan, Russland, Israel und in die USA. Seine Arbeit wurde u.a. vom Musikfonds, SKE-Fonds, Initiative Musik und der Kunststiftung Sachsen-Anhalt unterstützt. Veröffentlichungen erschienen auf den Labels Umlaut, intonema, insub, another timbre und mikroton.

Am Festivalsonntag wird Hannes Lingens im Trio mit Etienne Nillesen und Hans Arnold seine von 2011 bis 2017 für Schlagzeug-Trio komponierten „Pieces for Percussion’’ vorführen. In diesem Zusammenhang schreibt er aktuell an einem neuen Stück, welches im Anschluss als Ergänzung zur oben genannten Suite uraufgeführt wird.

Pieces for Percussion (2011 / 2012 / 2017, Hannes Lingens) für 3 Schlagzeuer

Etwas Runder (2011)
Arhythmic Perfection (2012)
Goofy Footer (2017)

Die drei Stücke gehören zu einer Reihe von Kompositionen für Gruppen gleicher oder ähnlicher Schlaginstrumente. Die einzelnen Bestandteile des Schlagzeugs werden einer genauen klangforscherischen Untersuchung unterzogen. Durch Vervielfachung der musikalischen Gesten werden klangliche Phänomene mikroskopisch verstärkt. Die in sich bewegten Klänge folgen, Naturphänomenen ähnlich, keiner dramatischen Absicht. In ihrem Zusammenspiel treten Mikrorhythmen, Schwebungen und andere akustische und psychoakustische Phänomene zu Tage.